Geschichte

Der Name Höltigbaum kommt aus dem Plattdeutschen und heißt „Halte-„ oder „Schlagbaum“. Im 18. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle auf der zollpflichtigen Landstraße zwischen Hamburg und Lübeck (Meiendorf-Ahrensfelde) eine Zollstation, an der Wegezoll entrichtet werden musste.

Noch heute verläuft die Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg direkt durch das Naturschutzgebiet mit seinem geschichtsträchtigen Namen.

Doch nun ganz von vorn: Hier die wichtigsten Stationen der Entstehungsgeschichte des Höltigbaum bis heute:

Eiszeitliche Entstehung

Wie in ganz Norddeutschland, hatten die Eiszeiten entscheidenden Einfluss auf das heutige Erscheinungsbild der Landschaften des Höltigbaums, Stellenmoorer und Ahrensburger Tunneltals.

Vor 15.000 Jahren lagen auf dem heutigen Stadtgebiet Hamburgs riesige Eismassen. Die Weichseleiszeit schob ihre massiven Gletscher über den gesamten Ostseeraum und formte das typische Landschaftsbild aus lang gestreckten Hügeln und sanften Senken.

Drumlins, das sind lang gestreckte Hügel, entstanden durch Druck und Gewicht von Eismassen auf die liegengebliebenen Geröllablagerungen aus der vorherigen Saale-Eiszeit.

Sogenannte Tunneltäler sind entstanden, als die Gletscher abtauten und sich Flüsse unter dem Eis bildeten. Die Gletscherschmelzwässer wurden durch den großen Druck der Eismassen gezwungen, sich tief in den Untergrund einzuschneiden. So bildeten sich Flüsse unter dem Eis. Es entstand ein unregelmäßiges Talsystem, abhängig von der Beschaffenheit des Bodens. Zunächst unter dem Eis, blieb dieses Bodenrelief auch nach vollständigem Abtauen der Gletscher sichtbar, wie die Namen Ahrensburger und Stellmoorer Tunneltal noch heute bezeugen.

Außerdem entstanden Oser. Diese in Norddeutschland sehr selten anzutreffenden, langen wallartigen Hügelketten blieben nach dem Abtauen der Gletscher zurück, als sich von den Schmelzwässern mitgeführter Sand und Kies durch die abnehmende Fließgeschwindigkeit nach und nach absetzten.

Die zunächst hügelige, vegetationslose und damit schutzlos dem Wind ausgesetzte Landschaft der Nacheiszeit wurde durch Winderosion weiter geformt. Hügel wurden abgeflacht, Senken mit leichterem Sand und Tonpartikeln aufgefüllt. Erst nach tausenden von Jahren wurde die Vegetationsdecke dichter. Feuchte Niederungen und offene Wasserflächen verlandeten nach und nach; die heutige offene Graslandschaft entstand.