Wilde Weiden – Höltigbaum
Pflanzenwelt

Tausendgüldenkraut

Centaurium erythraea

Das aufrecht wachsende Tausendgüldenkraut ist eng mit den Enzianen verwandt. Es zeichnet sich durch seine zierlichen rosa Blüten aus, die sich nur bei Sonne und über 20 °C für wenige Tage öffnen.

Hier im Gebiet blühen die sonnenliebenden und anspruchsvollen Pflanzen im August und September zerstreut auf den Weiden und vereinzelt entlang der Wege.

Früher wurde es als Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Es war sehr teuer, worauf der deutsche Name noch heute hindeutet: „Tausend-Gulden-Kraut“.

 

Breitblättriges Knabenkraut

Dactylorhiza majalis

Die Pflanze gehört zu den einheimischen Orchideen. Sie wächst auf feuchten, nicht gedüngten und nur extensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden. In der Blütezeit im Mai/Juni fallen ihre großen, meist purpur- roten Blütenstände auf, die 30 bis 40 cm hoch werden. Im Höltigbaum kommt sie auf den Feuchtwiesen entlang der Wandse in größeren Beständen vor.

Durch Entwässerung und intensive Landwirtschaft sind viele ihrer Standorte in Norddeutschland verschwunden.

 

Großer Klappertopf

Rhinanthus angustifolius

Mit seiner Wuchsform, den gelben Blüten und einer Höhe von 20-60 cm erinnert die krautige Pflanze an Orchideen, ist mit diesen aber nicht verwandt. Namensgebend sind die reifen Früchte, in denen die Samen beim Schütteln hörbar „klappern“.

Er ist ein Halbparasit. Mit speziellen Wurzelorganen entzieht er benachbarten Gräsern Wasser und Nährsalze. Im Gegensatz zu einem Vollparasit betreibt er jedoch Photosynthese und ist daher grün gefärbt.

In der Blütezeit von Mai bis Juli kann der Klappertopf vielerorts auf den Weiden und an Wegrändern gefunden werden.

 

Hornklee

Lotus corniculatus

Das 5-30 cm hohe Kraut zeichnet sich durch leuchtend gelbe Blütenstände mit 2-7 mit Lippen versehenen Einzelblüten aus. Es braucht einen offenen, besonnten Standort auf extensiv bewirtschafteten Wiesen.

Neben seiner Bedeutung als Futterpflanze für die Weidetiere zeichnet sich Hornklee durch reiche Nektarproduktion aus. Dieser enthält bis zu 40% Zucker und ist daher eine wesentliche Nahrungsquelle für viele blütenbesuchende Insektenarten.

Hornklee ist in der Blütezeit von Mai bis September im Höltigbaum überall häufig und leicht zu entdecken.

 

Wiesen-Schaumkraut

Cardamine pratensis

Das Wiesen-Schaumkraut benötigt einen feuchten Standort, vorzugsweise auf offenen Wiesen und Weiden. Zwischen April und Juni erscheinen die rosa-weißlichen, 15-50 cm hohen Blütenstände.

Die Pflanze ist die Hauptnahrung der Wiesen-Schaumzikade, einem kleinen Insekt, das hier im Frühjahr weiße Schaumnester anlegt, in denen sich die Larven entwickeln. Daher stammt der deutsche Name „Schaumkraut“.

Durch den bevorzugt feuchten Standort ist es v. a. auf den Weiden entlang der Wandse, aber auch an Teichufern zu finden.

 

Echtes Johanniskraut

Hypericum perforatum

Namensgebend für das knie- bis hüfthoch wachsende Johanniskraut ist die Hauptblütezeit zum Johannistag (24. Juni). Die 2 cm gelben Blüten erinnern dabei ein wenig an die Form von Windrädern.

Das Echte Johanniskraut wird seit der Antike als Beruhigungsmittel und Stimmungsaufheller angewendet. Hierfür wird es heute gezielt landwirtschaftlich angebaut.

Im Höltigbaum findet man es bis August häufig auf den nährstoffarmen Weiden und an Wegrändern blühend.

Heide-Nelke

Dianthus deltoides

Die hübsch rosa blühende, ausdauernde Pflanze erreicht Wuchshöhen von bis zu 40 cm. Ihr Standort ist sandig und weist Nährstoff- und Kalkarmut auf, weshalb sie vielerorts verschwunden ist oder ihre Bestände zurückgehen.

Da sie besonders für Schmetterlinge als Nahrungsquelle attraktiv ist, gilt sie als Falterblume. Die Blüten schließen sich in der Dämmerung.

Im Höltigbaum ist die Heide-Nelke nur vereinzelt auf den Weiden und an Weg- und Waldrändern zu finden. Die Blütezeit reicht von Juni bis September.

 

Steifer Augentrost

Euphrasia stricta

Der deutsche Name verrät ihre bereits im Mittelalter geschätzte Heilwirkung bei Augenleiden. Mit nur 5-20 cm Wuchshöhe und kleinen, weißlich-rosa Blüten ist die Pflanze sehr unauffällig.

Wie der verwandte und auffälligere Klappertopf ist sie ein Halbparasit. Wasser und Nährstoffe entzieht sie umgebenden Pflanzen mithilfe spezieller Wurzelorgane.

Die zierliche Pflanze wächst im Höltigbaum auf Halbtrocken- und Trockenrasen sowie vereinzelt an Wegrändern. Ihre Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Oktober.

Echte Becherflechte

Cladonia pyxidata

Flechten bestehen aus einer Lebensgemeinschaft, die aus Pilzen und Algen gebildet wird. Man bezeichnet dieses Zusammenleben zum gegenseitigen Vorteil in der Biologie als Symbiose.

Die weit verbreitete Echte Becherflechte hat eine variable Wuchsform und bildet dabei becherartige Auswüchse aus. Sie ist graugrün gefärbt und wächst auf sandigen Böden, Totholz oder auch an Stammfüßen von Gehölzen. Man kann sie an vielen sonnigen Stellen im Höltigbaum ganzjährig entdecken.

 

Kleines Habichtskraut

Hieracium pilosella

Der niedrige, hellgelb blühende Korbblütler ist eine Charakterart besonnter Trockenrasen und im Höltigbaum weit verbreitet.

Die flach am Boden liegenden Blattrosetten bilden durch Ausläufer ganze Teppiche. Man findet es an vielen offenen, trocken-sonnigen Stellen und entlang der Wege.

Zahlreiche Wildbienenarten sind die Bestäuber, für die das Kleine Habichtskraut eine wichtige Nahrungsgrundlage ist. Daher öffnen sich die Blüten auch nur tagsüber bei Sonne, wenn die Bienen am aktivsten sind. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober.

 

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