Neuntöter
Lanius collurio
Braunroter Rücken und grauer Kopf mit auffallender schwarzer Maske sind Merkmale des Männchens. Weibchen haben diese Kopfzeichnung nicht. Er jagt Insekten und spießt sie als Vorrat auf Dornen auf. Der Sage nach tötet er erst neun Beutetiere, bevor er diese frisst.
Er ist die Charakterart der halboffenen Weidelandschaft. Als Überwinterer im südlichen Afrika erscheint er im Mai wieder hier. In manchen Jahren brüten über 20 Paare im Höltigbaum, wo man ihn bei der Jagd – auf Weißdornen sitzend – entdecken kann.
Waldschnepfe
Scolopax rusticola
Die taubengroße, durch ihre Färbung am Waldboden nur schwer auszumachende Waldschnepfe lebt in feuchten Laubwäldern. Mit ihrem langen Schnabel stochert sie im Boden nach Würmern und Insektenlarven. Zur Brutzeit vollführt sie nach Sonnenuntergang Balzflüge über den Baumwipfeln. Das Nest mit meist vier Eiern wird versteckt am Waldboden angelegt.
Sie kommt das ganze Jahr über im Höltigbaum vor. Sie verhält sich äußerst verdeckt im Unterholz und wird überwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv, so dass man ihre Anwesenheit nur sehr selten bemerkt.
Kammmolch
Triturus cristatus
Zur Paarungszeit trägt das Männchen einen hohen, gezackten Rückenkamm, der ihm seinen Namen einbrachte. Er ist unser größter Molch und oberseits grau-schwarz gefärbt. Die Bauchseite zeigt ein leuchtendes Gelborange mit dunklen Flecken.
Die erwachsenen Tiere wandern im Frühjahr nachts zur Fortpflanzung in die Teiche. Den Winter verbringen sie in unterirdischen Verstecken an Land.
Kammmolche leben sehr versteckt und sind zumeist nachts aktiv, sodass man sie nur mit viel Glück zu Gesicht bekommt.
Moorfrosch
Rana arvalis
Den braun gefärbten Moorfrosch kann man durch einen hellen Rückenlängsstreifen vom ähnlichen Grasfrosch unterscheiden.
Im März treffen die Tiere sich zur Paarung und Eiablage an den Gewässern. Die Männchen verfärben sich dann für kurze Zeit intensiv blau.
Im Frühsommer verwandeln sich die Kaulquappen zu Jungfröschen und verlassen die Gewässer.
Im Höltigbaum sind sie an einigen Teichen recht häufig. Man kann ihnen – vor allem bei nasser Witterung – auf ihrer Frühjahrswanderung gelegentlich begegnen.
Waldeidechse
Zootoca vivipara
Bei der Waldeidechse handelt es sich um die in Deutschland häufigste Reptilienart.
Sie legt im Gegensatz zu allen anderen heimischen Reptilien keine Eier, sondern bringt ihre Jungen lebend zur Welt. So kann sie auch in kälteren Regionen überleben, da keine Eier durch Sonnenwärme ausgebrütet werden.
Die Waldeidechse ist im ganzen Höltigbaum anzutreffen. Oft bemerkt man sie, wenn es am Wegesrand entlang der Weiden und Wälder raschelt oder beim Sonnen auf Zaunpfählen, wobei ihre braune Färbung sie gut tarnt.
Ringelnatter
Natrix natrix
Man erkennt die schwärzlich gefärbte Ringelnatter an den gelben Halbmondzeichnungen am Hinterkopf. Weibchen sind deutlich größer als Männchen und können eine Länge von 1,5 m erreichen.
Ringelnattern sind ungiftig, scheu und nicht aggressiv. Bei Störungen ergreifen sie die Flucht. Die Nattern lieben nasse Lebensräume, wo sie Amphibien erbeuten.
Von April bis Oktober kann man Ringelnattern im Höltigbaum in Wassernähe finden. Nach kalten Nächten liegen sie gerne vor Wind geschützt an sonnigen Plätzen am Weg.
Heide-Grashüpfer
Stenobothrus lineatus
Die 2-3 cm große Heuschrecke ist am weißen Fleck auf den Flügeln erkennbar. Weibchen sind grünlich gefärbt, die kleineren Männchen an den Beinen und amHinterleib zudem rötlich. Heidegrashüpfer lieben nährstoffarme, trockene Wiesen. In der Normallandschaft sind sie selten geworden. Vielerortsist die Art verschwunden.
Zwischen Juli und Oktober bewohnen große Bestände die trockenen Weiden im Höltigbaum. Neben anderen, ähnlichen Arten kann man sie dann an Wegrändern sehen und den typischen Gesang, ein auffallend auf- und absteigendes Sirren, hören.
Feld-Sandlaufkäfer
Cicindela campestris
Der etwa einen Zentimeter große, leuchtend grüne Käfer ist ein Jäger, der am Boden lebt. Dank seiner großen Augen und kräftigen Kiefer kann er andere Insekten und Spinnen im flinken Lauf erbeuten.
Der Feld-Sandlaufkäfer benötigt sonnige, trockene und vegetationsarme Flächen, die er im Höltigbaum auf den Weiden oder entlang der Sandwege vorfindet.
Aufgescheucht setzt er sich nach kurzem Flug in nur wenigen Metern Entfernung sofort wieder auf den Boden und ist dann nur schwer wieder aufzufinden.
Sechsfleck-Widderchen
Zygaena filipendulae
Das Sechsfleck-Widderchen ist ein tagaktiver Nachtfalter. Aufgrund der namensgebenden sechs roten Flecken auf den Vorderflügeln wird es auch Blutströpfchen genannt. Auch die Hinterflügel des etwa 3-4 cm großen, schwarzen Schmetterlings sind rot gefärbt. Mit dieser Färbung signalisiert es seine Giftigkeit. Die Raupen ernähren sich von Hornklee, welcher in extensiv gepflegten Wiesen und Weiden wächst.
Die Falter können im Höltigbaum in der Flugzeit von Mai bis September bei der Nahrungssuche auf Blüten an den Wegrändern gefunden werden.
Große Moosjungfer
Leucorrhinia pectoralis
Auffälligstes Merkmal dieser zu den Segellibellen gehörenden Art ist der beim Männchen ausgebildete gelbe Fleck auf dem Hinterleib. Besiedelte Gewässer müssen möglichst fischfrei, nicht zu nährstoffreich und besonnt sein.
Der Bestand in Deutschland ist durch den Lebensraumverlust geeigneter Gewässer stark gefährdet. Die Große Moosjungfer kann im Höltigbaum in der Flugzeit zwischen Mai und Juli mit Glück in der Umgebung geeigneter Teiche auf Sitzwarten entdeckt werden, von denen aus sie Jagdflüge auf Insekten durchführt.